Welcher Gärtner hätte nicht gerne noch mehr Platz um sein eigenes Gemüse anzubauen? Egal wie groß der eigene Nutzgarten ist, wenn einen das Gartenfieber einmal gepackt hat, möchte man immer mehr anbauen, als es die Fläche auf den ersten Blick zulässt. Um mehr anzubauen, braucht es aber nicht zwangsläufig mehr Platz. Häufig genügt es schon, den vorhanden Platz effektiver zu nutzen. Je nach Gemüse kann man auf einem Beet gut und gerne zwei- bis viermal pro Saison säen, pflanzen und ernten. Dabei unterteilt man die Kulturen meist in Vor-, Haupt-, und Nachkulturen. Ich habe meine Tipps für die optimale Beetnutzung für euch zusammengefasst.
Vorkultur in der optimalen Beetnutzung
Als Vorkultur eignen sich besonders schnellwachsende Gemüsearten, die gleichzeitig kältetollerant sind. Die meisten Vorkulturen säe ich im Februar und März aus, je früher desto besser. Sehr gut geeignet sind beispielsweise Spinat, Radieschen, Ruccola, Asiasalate oder Rübstiel. Bei der Aussaat Ende Februar kann man schon ab Anfang April die ersten Ernten des Jahres einfahren. Bis Mitte Mai sollte dann alles abgeerntet sein, da zu dieser Zeit die meisten Hauptkulturen auf die Beete kommen.
Hauptkultur in der optimalen Beetnutzung
Die Hauptkulturen stehen bei mir im Mittelpunkt der Beetplanung und alle Vor- oder Nachkulturen plane ich sozusagen drumherum. Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ist es Zeit die meisten Hauptkulturen in’s Freiland zu pflanzen oder zu säen. Bei mir sind das zum Beispiel Tomaten, Paprika, Chili, Physalis, Kürbis, Gurken, Zucchini, Zuckermais, Bohnen, Sellerie, Mangold oder Rote Bete. Während Tomaten, Paprika oder Mangold bis in den Herbst hinein auf den Beeten bleiben, sind Buschbohnen, Gurken oder Zuckermais oft schon im August abgeerntet und können wieder Platz für Neues machen.
Nachkultur
Sobald die ersten Beete frei werden, ist Platz für die Nachkulturen. Für die richtige Sortenwahl ist hierbei der Zeitpunkt sehr wichtig, an dem die Beete frei werden. Im August pflanze ich auf die freien Beete Endivien, Zuckerhut, Romanasalat, Kohlrabi, Spitzkohl, Chinakohl oder Pak Choi, oder säe Radieschen, Rettich oder Feldsalat. Ab September werden bei mir Spinat, Ruccola, Asiasalate, Rübstiel, Radieschen, Feldsalat, Portulak und Babyleafsalate gesät und Kopfsalat, Chinakohl und Pak Choi gepflanzt. Im Oktober ist es dann Zeit für Wintersteckzwiebeln, Winterkopfsalate, Feldsalat, Portulak und Spinat. Was im Oktober auf die Beete kommt, wird in den meisten Fällen im Februar, März und April des kommenden Jahres geerntet, während das Gemüse, das in August und September in’s Freiland kommt, schon in den Monaten Oktober, November und Dezember geerntet werden kann.
Nicht mit allen Gemüsearten lässt sich dieses einfache Schema mit Vor-, Haupt-, und Nachkultur umsetzen. Auf manchen Beeten ernte ich nur zweimal pro Jahr, auf manch anderen sogar viermal. Hier sind ein paar meiner Beete (jeweils 1,50m breit und 10m lang) als Beispiel.
Beet 1 (2 Kulturen pro Saison):
Anfang März säe ich fünf Reihen Karotten der Sorte Rote Riesen. Ab Anfang August kann ich die ersten Karotten ernten, Mitte September ernte ich die letzten. Mitte September säe ich dann sechs Reihen Feldsalat der Sorte Vit, den ich von November bis Januar ernten kann.
Beet 2 (3 Kulturen pro Saison):
Ende Februar säe ich hier vier Reihen Spinat der Sorte Matador. Mitte April werden die ersten Blätter geerntet und Anfang Mai wird alles abgeerntet, damit Mitte Mai Platz ist für zwei Reihen Landgurken der Sorte Tanja, die ich Anfang April vorgezogen habe. Ende Juni ernte ich hier die ersten Gurken. Ab Mitte August lassen die Gurkenpflanzen stark nach, dann entferne ich sie und säe Ende August vier Reihen Rettich der Sorte Runder Schwarzer Winter, den ich von November bis Dezember ernten kann.
Beet 3 (3 Kulturen pro Saison):
Beet 4 (3 Kulturen pro Saison):
Anfang März pflanze ich vier Reihen Kopfsalat der Sorte Maikönig, Mitte Mai eine Reihe Butternutkürbispflanzen. Da der Kopfsalat abBabyleafsalate gesät und Kopfsalat, Chinakohl und Pak Choi gepflanzt. Im Oktober ist es dann Zeit für Wintersteckzwiebeln, Winterkopfsalate, Feldsalat, Portulak und Spinat. Was im Oktober auf die Beete kommt, wird in den meisten Fällen im Februar, März und April des kommenden Jahres geerntet, während das Gemüse, das in August und September in’s Freiland kommt, schon in den Monaten Oktober, November und Dezember geerntet werden kann.
Nicht mit allen Gemüsearten lässt sich dieses einfache Schema mit Vor-, Haupt-, und Nachkultur umsetzen. Auf manchen Beeten ernte ich nur zweimal pro Jahr, auf manch anderen sogar viermal. Hier sind ein paar meiner Beete (jeweils 1,50m breit und 10m lang) als Beispiel.er erst Ende Mai/Anfang Juni fertig abgeerntet ist, lasse ich in den mittleren beiden Reihen alle 100cm jeweils zwei Pflanzen weg. In diese Lücke, kommen dann Mitte Mai die Kürbispflanzen. Obwohl Kürbisse sehr schnell wachsen, sind die Kopfsalate abgeerntet, sobald die Kürbispflanzen das ganze Beet für sich beanspruchen. Die Butternuts gibt’s dann Anfang September bis Anfang Oktober. Dann wird das Beet frei gemacht und ich säe Portulak.
Beet 5 (4 Kulturen pro Jahr):
Auf diesem Beet habe ich Anfang Oktober des letzten Jahres sechs Reihen Feldsalat der Sorte Accent gesät, der von Ende Februar bis Ende März geerntet wird. Anfang April pflanze ich drei Reihen der Kartoffelsorte Altesse, die ich Anfang Juli ernte. Direkt danach pflanze ich zwei Reihen Zucchini der Sorte Courcourzelle von Tripolis, die ich Anfang Juni vorgezogen habe und Anfang August bis Mitte September beernten kann. Ende September säe ich dann nochmal fünf Reihen Radieschen der Sorte Riesenbutter, die ich ab Mitte November ernten kann. Auf diese Weise ernte ich auf 15m² insgesamt etwa 15kg Feldsalat, 60kg Kartoffeln, 160kg Zucchini und 20kg Radieschen, also 255kg und somit 17kg pro m².
Fruchtfolge für die optimale Beetnutzung
Eines der wichtigsten Themen, das man bei der Beetplanung beachten sollte, ist die sogenannte Fruchtfolge. Nicht jedes Gemüse eignet sich als Vor- oder Nachkultur für ein anderes Gemüse. Besonders wichtig ist es dabei, dass nach dem Anbau von Kreuzblütlern wie Kohl, Radieschen, Rettich, Asiasalat, Ruccola oder Rübstiel, im gleichen, und am besten auch im darauffolgenden Jahr, nicht wieder Kreuzblütler auf dem selben Beet angebaut werden, da es dann vermehrt zu einem Krankheitsbefall der Kohlhernie kommen kann. Auch das Aufeinanderfolgen von Fuchsschwanzgewächsen wie Spinat, Rote Bete und Mangold sollte vermieden werden.
Die Düngung
Auch die Düngung ist ein Thema bei der Mehrfachnutzung eines Beets. Bei mir bekommen alle Beete vor der ersten Saat oder Pflanzung des Jahres Kompost und Dolomitenkalk. Da die meisten Vorkulturen nicht mehr Dünger benötigen, erfolgt die nächste Düngung erst vor der Hauptkultur und ist unterschiedlich je nach Gemüse. Mais, Kürbis, Gurken und Zucchini bekommen eine starke Düngung mit Pferde- oder Rinderdungpallets, Hornspänen und Gesteinsmehl, während Tomaten und Paprika nur Gesteinsmehl bekommen oder Buschbohnen eine weiter Portion Kalk. Wenn ich zwei eigentliche Hauptkulturen nacheinander anbaue, wie auf Beispielbeet 5 Kartoffeln und Zucchini, dünge ich zwischen den beiden Kulturen nochmals nach. Die meisten Nachkulturen benötigen dann keine weitere Düngung, nur dem Feldsalat gebe ich nochmals eine zusätzliche Portion Kalk.
Ich entwerfe jeden Winter einen Anbauplan, in dem ich jedes Beet mit allen Vor-, Haupt- und Nachkulturen plane und so weiß, wann ich welches Gemüse säen, vorziehen oder pflanzen muss und wann welche Düngung ansteht. So kann ich die optimale Beetnutzung für mich selbst jedes Jahr aufs Neue sicherstellen.
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